Offen gesagt ist es nicht nur sinnvoll, sondern auch schöner für alle, wenn die Crew wie Zahnräder ineinandergreifend den Törn und die aufkommenden im Kollektiv bestreiten. Natürlich gibt es auch Yachtcharter, bei denen ganz bewusst der Entspannungsurlaub auf dem Meer im Fokus steht und dabei werden Dank Berufsskipper und Hostess keine größeren Handgriffe von Nöten sein. Doch fährt man mit Freunden oder der Familie kann es zusammenschweißend sein, wenn Situationen mit vereinten Kräften angegangen werden. Neben den Aufgaben bei Manövern, gibt es noch weitere Verantwortungsbereich, die man vergeben kann. Welche das sind, wird im Folgenden genauer erläutert.
Welche Aufgaben an Bord gibt es?
Einerseits sind das die rein operativen Aufgaben, z.B. bei den Manövern. Da gibt es die Aufgabe des Steuermanns, des Vorschoters, usw. Bei An- und Ablegemanövern ist ein Teil der Besatzung für den Anker zuständig, andere Crewmitglieder lösen die Festmacher, weitere kümmern sich um die Pfänder, um Kollisionen zu vermeiden und der Skipper steht bei solchen Manövern in meisten Fällen am Steuer.
Jedes Crewmitglied bekommt einen eigenen Verantwortungsbereich
Neben diesen „operativen“ Aufgaben kann man jedem Crewmitglied eine auf seine Stärken abgestimmte Rolle zuordnen. Rollenspiel klingt vorerst etwas merkwürdig. Jedes Crewmitglied bekommt also einen individuellen Verantwortungsbereich zugeschrieben, die auch tatsächlich wichtigen Aufgaben des Segeltörns entsprechen.
Welche Rollen kann man vergeben?
Skipper: Meistens ist er zugleich der Initiator des gesamten Törns. Allgemein ist der Skipper der „oberste Kommandogeber“ an Bord und ist rechtlich verantwortlich für die Sicherheit der Crew und der gecharterten Yacht. Ihm obliegt es also die Crew ausgiebig über die Sicherheit an Bord zu schulen. Für Skipper halten wir in unserem Downloadbereich eine (LINK) Sicherheitseinweisung bereit. Weiterhin sollte ein Skipper versuchen, sein Wissen über die Seefahrt an die Crew weiterzugeben. Eine Seemannsgeschichte auf Lager zu haben, kann übrigens nicht schaden. Abgesehen davon verteilt er die Aufgaben, weswegen er die Stärken und Schwächen eines jeden Besatzungsmitgliedes kennen sollte. Über das Thema „was einen guten von einem eher durchschnittlichen Skipper unterscheidet“ berichten wir in einem weiteren Beitrag.
Smutje: Der Smutje (oder auch Schmutt genannt) ist für das Essen an Bord verantwortlich. Das bedeutet nicht, dass der Smutje die ganze Zeit kocht, sondern er überlegt sich, was man Essen könnte und plant die Zubereitung des Essens. Dazu benötigt er natürlich Unterstützung. Jemand prahlt besonders mit seinen oder ihren Kochkünsten? Wie schön! Jeder an Bord freut sich über einen guten Smutje.
Proviantmeister/in: In enger Zusammenarbeit mit dem Smutje verwaltet der Proviantmeister das an Bord benötigte Essen und Trinken. Ganz besonders gefragt ist er, wenn es um das Thema Proviantierung geht, denn er plant den Einkauf der Lebensmittel, die bestenfalls in Form einer Proviantliste vor dem Charter bei einem gemeinsamen Seglertreff besprochen wurden. Wie beim Smutje heißt das nicht, dass der Proviantmeister alleine Einkaufen gehen muss. Seine Aufgabe gilt allein der Planung und über starke Männer und Frauen zum Tragen und Verstauen des Proviants freut er oder sie sich sicherlich. Zur Proviantierung eignet sich am ehesten eine Persone, die einen guten Überblick hat, gut kalkulieren kann und selbstverständlich die Bedürfnisse der Crew kennt.
Schatzmeister/in: Eine Person mit der man sich immer gut stellen sollte, denn der Schatzmeister (oder auch Zahlenmeister genannt) verwaltet die Bordkasse, aus der Einkäufe, anfallende Liegeplatzgebühren, Ausflüge, ggf. Essen gehen oder Ähnliches gezahlt wird. Diese Person sollte ein hohes Maß an Verlässlichkeit aufweisen, denn er oder sie trägt eine Menge Verantwortung. Kopfrechen-Fähigkeiten sind sicherlich von Vorteil.
Steward/Stewardess: Nicht nur in Flugzeugen, auch auf Schiffen werden so Personen bezeichnet, die sich um die Passagiere oder hier die Crew kümmern. Bei einem Segeltörn ist die Aufgabe des Stewards, gern in Verbindung mit kleinen Happen des Smutjes, die Crew hydriert zu halten. Falls die Crew gerne mal einen alkoholischen Drink zu sich nimmt, ist es sein oder ihr besonders Können für jede Situation den passenden Drink zaubern zu können. Dazu wird natürlich die passende Proviantierung benötigt, was also mit dem Proviantmeister abgesprochen werden muss. Prädestiniert für einen guten Steward oder eine gute Stewardess ist eine Person mit einem hohen Maß an Empathie, damit er oder sie die Bedürfnisse der Mitreisenden gut nachvollziehen zu können.
Fotograf/in: Künstlerisch begabte Personen mit einem Händchen für Fotografie sorgen dafür, dass die Crew wundervolle Bilder und Videos vom Törn nachhause bringt. Seine Aufgabe ist es, im passenden Moment die Kamera zu zücken, wenn ihm ein besonders schönes Motiv vor die Linse kommt. Man sollte als Fotograf/in jedoch darauf achten, dank Unterstützung anderer Besatzungsmitglieder mal vor der Kamera zum Kommen, damit auch er oder sie schöne Urlaubsfotos von sich erhält.
Co-Skipper: Spaß bei Seite: Eine Person zu bestimmen, die im Notfall die Verantwortung übernimmt, sollte es auf jedem Schiff geben. Bestenfalls ist das die Person mit der meisten Erfahrung nach dem Skipper. Wie es in der Sicherheitseinweisung vom Skipper vor dem ersten Ablegen erklärt wird, ist es der Co-Skipper (engl. second), der das Kommando übernimmt, sobald der Skipper aus jedwedem Grund verhindert ist.